1207 geb., wurde die ungarische Prinzessin mit 4 Jahren Ziehschwester der Töchter und Söhne des Landgrafen von Thüringen. Sie sollte den ältesten Sohn, Hermann, ehelichen, doch dieser starb sehr jung.
1217 beerbte Ludwig mit 17 Jahren den Vater. Nachdem Elisabeths Mutter gewaltsam zu Tode kam, wurde der zweite Teil der Mitgift nicht gezahlt und einige forderten, Elisabeth zu verstoßen.
Ludwig heiratete 1221 dennoch die 14-jährige Elisabeth. Die Zwei waren nahezu unzertrennlich. Er unterstützte sie in ihrem frommen Tun und gründete mit ihr 1223 ein Hospital in Gotha. Früh nahm Elisabeth die Ideale des Franz von Assisi -Armut, Gehorsamkeit, Keuschheit- an, unterstützt von ihrem ersten geistigen Berater, dem franziskanischen Laienbruder Rodegar. Sie pflegte Kranke, gab reichlich an Bedürftige, wusch Tote, was im Adel auf Ablehnung stieß.
Sie gebar drei Kinder: 1222 Hermann, 1224 Sophie, 1227 Gertrud
Anfang 1226 gründete sie ein weiteres Hospital am Fuße der Wartburg. Kurz darauf nahm Konrad von Marburg Rodegars Stellung ein. Ehe Ludwig 1227 dem Kreuzzug des Kaisers Friedrich II folgte, gelobte sie, falls er vor ihr starb, ihrem Beichtvater gegenüber unbedingt und uneingeschränkt gehorsam sowie immerwährend keusch zu sein. Hätte sie sich das doch besser überlegt. Ludwig starb im September 1227 an einer Infektion, was ein tiefes Trauma in ihr auslöste. Ihre Worte, als sie von seinem Tod erfuhr, sind überliefert: „Wenn nun mein Bruder gestorben ist, so ist auch für mich die Welt gestorben.“
Nun hatte Konrad von Marburg, inzwischen der gefürchtetste Inquisitor seiner Zeit, die vollkommene Kontrolle über Elisabeth und allem, was ihr gehörte. Der Konflikt eskalierte offen. Ludwigs Bruder, Heinrich Raspe, übernahm sogleich die Regentschaft, den Vormund für den 5-jährigen Hermann und die Verfügungsgewalt über die Ländereien und Einkünfte der Witwe.
Elisabeth wies ihr Wohnrecht und ihren Platz an der Adelstafel zurück und lebte lieber unter entwürdigenden Umständen, u.a. im Schuppen eines Wirtshauses. Die Menschen begegneten ihr darauf mit Unverständnis und Hohn. Auch jene, denen sie zuvor geholfen hatte.
Konrad von Marburg erstritt gegen ihre Schwager Heinrich und Konrad eine Entschädigung über 2000 Silbermark und, zur lebenslangen Nutzung, Ländereien bei Marburg, wo Elisabeth 1228 ein Hospital gründete. Sie wohnte in einem Haus mit der strengen Witwe Hedwig von Seebach, die alles dem Priester erzählte, jedoch nicht so ärmlich, wie der Fund eines Kachelofens -damals ein Luxusgut- bei Ausgrabungen neben der E-Kirche beweist.
Sie radikalisierte sich zunehmend, umging jedoch Konrads Einschränkungen der Fürsorge geschickt. Die Gräueltaten ihres Beichtvaters, auch Elisabeth gegenüber, sind hinreichend bekannt und sicher mit Schuld an ihrem frühen Tod, auf den sie in ihren letzten Jahren u.a. durch engen Kontakt zu Infektiösen hingearbeitet zu haben schien: Er schlug sie blutig, nahm ihr die drei Kinder weg, verbot ihr den Umgang mit ihren letzten Vertrauten Guda und Isentrud von Hörselgau, die sie dennoch heimlich traf.
Elisabeth starb am 17. Nov. 1231 nach 10-tätiger Krankheit mit 24 Jahren. Sogleich strebte Konrad von Marburg die Heiligsprechung an und wies die Ansprüche des Johanniter-Ordens aus Wiesenfeld (Burgwald) zurück, denen Elisabeth im Falle ihres Ablebens das Hospital zugesagt hatte. Seine beiden Anträge vor der Kommission scheiterten, erst 1235 erreichten Heinrich und Konrad (Raspe) von Thüringen die Heiligsprechung.
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