Die Ernährung richtete sich nach der Jahreszeit und dem, was auf dem Feld an Getreide, Gemüse, Obst oder im Wald als Wildgemüse, Kräutern, Nüssen, Wurzeln geerntet werden konnte. Der Adel ließ sich Lebensmittel auch aus dem Ausland importieren. Gesüßt wurde mit Honig und es gab einige Methoden der Konservierung von Lebensmittel.

Die Bevölkerung ernährte sich, wie man heute weiß, wesentlich gesünder: kaum Zucker und sehr selten Fleisch. Bei den Reichen und Adeligen, die viel Fleisch zu sich nahmen, war Gicht eine „beliebte“ Krankheit. Das erfuhr ich auch in einem Kräuterkurs, als es um den Giersch und dessen Wirkungsweise ging. Kräuter wurden in der Volksheilkunde und in der Küche oft und gern verwendet. Die bekannteste Kräuterbuch-Autorin im Mittelalter war Hildegard von Bingen.

Gerne wird erzählt, dass die Menschen nur Alkoholisches getrunken hätten, da das Wasser generell schmutzig / giftig gewesen sei. Nein. Sie tranken hauptsächlich Wasser, aber auch ein damals wesentlich schwächeres Bier oder pressten sich Obst zu Saft. Wein kam eher bei den „Höheren“ auf den Tisch.

Um einen Teil der Vielfalt zu zeigen, hier eine Liste mit Lebensmitteln, die es damals in unserer Gegend gab:

Getreide: Gerste, Weizen, Hafer, Hirse, Dinkel, Emmer, Einkorn, Roggen.

Gemüse: Kohl, Schalotten, Sellerie, Zwiebeln, Knoblauch, Rüben, Lattich, Erbsen, Pastinak, Spinat, Gurken, Lauch, Bohnen.

Wildgemüse (zubereitet z.B. wie Spinat): Löwenzahn, Feldsalat, Sauerampfer, Brennnessel.

Obst: Äpfel, Birnen (beides als kleinere Wildform), Zwetschgen, Kirschen, Pflaumen, verschiedene Beerenarten, Trauben, Nüsse.