Zunächst einmal: Die Menschen waren davon überzeugt, dass Sauberkeit und Wohlgerüche Krankheiten fernhalten.
Gerne werfen sogar in Dokus die Städter ihren Unrat einfach aus dem Fenster. Doch das ist inzwischen widerlegt, denn für die Entsorgung gab es strenge Regeln.
Die Körperpflege war ihnen sehr wichtig. Sie nutzten dafür die Wasserschüssel, Seife (unterschiedlich hergestellt) und Lappen. Auch badeten sie in Flüssen oder Bächen, die Scham voreinander, wie sie heute üblich ist, war ihnen fremd.
Mit den Stadtgründungen im Hochmittelalter eröffneten die ersten Badestuben. Ihr Angebot bestand aus: Waschen, Haare schneiden, Rasieren, Massagen und medizinische Behandlungen. Sie setzten dem Bad Kräuter zu, denn sie wussten um deren reinigende und desinfizierende Wirkstoffe, auch, wenn Saponin und ätherische Öle noch nicht bekannt waren. Bei der Gelegenheit: Die Krüge auf entsprechenden Gemälden enthalten keinen Wein, sondern in Wasser aufgelöste Seife. Ein kleiner Trick: Meine Haarseife tauche ich vor der Benutzung für kurze Zeit in die Wasserschale, das Seifenwasser schütte ich mir zu Beginn der Haarwäsche über den Kopf. Fürs Duschen nehme ich übrigens auch Seife, so spare ich viel Plastik und komme nur mit wenigen Inhaltsstoffen in Kontakt. Duschen wie damals ist halt doch clever.
Zahnpflege: Sie entfernten Speisereste mit Zahnstochern und reinigte die Zähne mit einem Lappen (vermutlich mit Zusatz). Auch kauten sie aromatische Kräuter und Hölzer zur Mundhygiene.
Noch ein Aufräumen mit beliebten Irrtümern: Bereits die Germanen reinigten sich in warmen oder kalten Bädern mit Seife. Lästige Körperhaare entfernten sie mit einer Pinzette und Geräte zur Nagelpflege und Ohrlöffel hatten sie ebenfalls. Ihnen haben wir auch die Erfindung der Seife und der Haarbürste zu verdanken. Tja, die „Barbaren“ waren sehr reinlich.